Ende 2017 erschien mit „The Crowning of the Fire King“ von den Schweden „Sorcerer“ eine der besten Heavy Metal Scheiben des Jahres. Mit ihrem Doom Metal Sound in der Schnittmenge von „Candlemass“ und „Black Sabbath“ zu Tony Martin Zeiten konnte die Band zahlreiche Fans für sich gewinnen. Am 16.11.19 spielten „Sorcerer“ ein mitreißendes Konzert im Oberhausener „Helvete-Club“ (siehe unsere Fotostrecke hier auf darkstars.de) . Nach dem Gig hatte ich die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sänger Anders Engberg. Was der sympathische Schwede mit der Wahnsinns Stimme zu berichten hatte lest ihr nun in unserem Interview.
Chris:
Erzähl unseren Lesern doch mal wie für dich alles mit der Musik anfing und wie du zum Heavy Metal gekommen bist ?
Anders:
In meiner Jugend hörte ich viel Top 20 Musik. Ich sang in der Schule und es gefiel mir auf der Bühne zu stehen und den Clown zu spielen (Einwurf von Gitarrist Kristian Nieman: „Nichts hat sich geändert, haha“). Als ich ungefähr 15 war lief im schwedischen TV eine Sendung über das legendäre Festival von 1983 in der Westfalenhalle Dortmund mit Ozzy Osbourne, Judas Priest, Iron Maiden und anderen. Von da an öffnete es mir die Augen. Danach kaufte ich mir die Platte „Restless and Wild“ von Accept und war für immer dem Heavy Metal verschrieben. In der Highschool fragten mich dann ein paar Jungs ob ich in ihrer band singen könnte und nun bin ich hier. Der erste eigene Song den ich schrieb hieß „Like the Thunder“.
Chris:
Wie fielen die Reaktionen auf euer letztes Album aus und wie siehst du ein Jahr später das Album?
Anders:
Unser erstes Album „In the Shadow of the Inverted Cross” lief richtig gut und ich finde wir konnten uns mit „The Crowning of the Fire King“ noch steigern. Es bekam überall gute Kritiken und die Reaktionen darauf waren wirklich überwältigend.
Chris:
Wie ist es derzeit mit der Metal Szene in Schweden bestellt und wie ist euer Status dort? Gibt es viele Auftrittsmöglichkeiten?
Anders:
Nicht für ins (lacht). Es ist in Schweden nicht so wie bei euch in Deutschland wo es viele Clubs und Festivals gibt. Heavy Metal ist in Schweden nicht mehr so angesagt wie in den 80ern. Es gibt bei uns viele gute Bands und der Wettbewerb ist hart, da es schwierig geworden ist in Schweden gute Auftrittsmöglichkeiten zu finden.
Chris:
Wie wichtig ist der deutsche Markt für euch und wie gefällt dir das Land?
Anders:
Sehr wichtig. Wir haben hier unsere größte Fanbase. Ich weiß nicht warum aber Deutschland mag uns. Morgen spielen wir auf dem „Hammer of Doom“ Festival in Würzburg. Für uns startet ein neues Kapitel in der Bandgeschichte da wir mit Drummer Richard Evensand und Bassist Justin Biggs neue Bandmitglieder dabei haben. Eventuell spielen wir auch mal wieder auf dem Rock Hard Festival. Unser Auftritt dort vor ein paar Jahren war ein Riesen Erfolg, noch während wir spielten war unser komplettes Merchandising ausverkauft. Es war unglaublich.
Chris:
Welche Musik hörst du so privat und welche Bands magst du?
Anders:
Harte Frage, es gibt so viele gute Bands. Wenn ich drei nennen könnte würde ich Van Halen, Judas Priest und Black Sabbath wählen.
Chris:
Wie schwer ist es in diesen für das Musikbusiness schwierigen Zeiten für Musiker geworden? Könnt ihr von der Musik leben?
Anders:
Sehr schwer, wir haben alle noch normale Jobs. Nur von der Musik können wir nicht leben. Sorcerer ist unser Baby. Wir haben alle noch andere musikalische Projekte am laufen aber Sorcerer steht an erster Stelle. Wir haben alle Familien und es wird für uns immer schwierig sein zu touren.
Chris:
Wie sind eure Pläne für die Zukunft? Wird es eine neue CD geben und was können die Fans erwarten?
Anders:
Wir haben mit Metal Blade Records ein neues Plattenlabel und arbeiten an einem neuen Album. Geplant ist ein Release für Ende des Jahres oder Anfang des nächsten. Wir werden unseren Sound etwas erweitern aber unsere Richtung wird sich nicht ändern. Es wird alles etwas progressiver und größer. Wie sagt man immer so schön: es wird unser bestes Album.
Chris:
Vielen Dank für das nette Gespräch und viel Erfolg mit eurem Gig (der echt großartig wurde) gleich.
Text und Fotos: Chris Strieder