Die Überraschung des Jahres ist zweifellos das neue Album „Wings of time“ der deutschen Melodic Hardrock Urgesteine von Mad Max. Die Band hat sich nach dem Ausstieg von Michael Voss mit Hilfe ihres neuen Sängers Julian Rolinger quasi neu erfunden. Grund genug für ein exklusives Interview mit eben diesen Julian Rolinger, der neben Mad Max auch noch in der Band Arc of Light mitmischt.


Pic: Eric Thoma (also the title pic)

Hallo Julian, erstmal Glückwunsch zu deinem gelungen ersten Album mit MAD MAX. Wie bist du zu der Band gekommen und hattest du schon davor einen Bezug zu MAD MAX?

Vielen Dank! Der Kontakt zu Mad Max kam tatsächlich über Marco Wriedt. Fünf Minuten nachdem ich von dem Posten als Frontman von Mad Max erfahren hatte, kam auch schon der Anruf von Axel Kruse. Bei der ersten Probe hat’s sofort gepasst und danach war dann auch direkt klar, dass wir zusammenarbeiten wollen. Der Bezug zu Mad Max direkt kam erst mit der Anfrage, da ich vorher nicht wirklich viel von Mad Max kannte. Jedoch war der Zugang zur Musik ab dem ersten Song sofort da.

Hattest du bedenken aufgrund der Altersunterschiede innerhalb der Band? MAD Max gibt es ja schon länger als du auf der Welt bist.

Nein. Für mich persönlich sind immer zwei Dinge extrem wichtig, wenn ich mit anderen zusammenarbeiten möchte. Zu allererst der zwischenmenschliche Aspekt. Versteht man sich untereinander gut und hat Spaß bei den Proben, hat man schon mal die halbe Miete für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Zweitens: Commitment zur Sache. Der zweite extrem wichtige Faktor, wenn man vorankommen will. Man muss zusammen an einem Strang ziehen und das Feuer für die Sache muss spürbar da sein. Ist das nicht gegeben sollte man sich besser anderweitig orientieren. Beides war bei Mad Max direkt der Fall. Die Chemie innerhalb der Band hat sofort gestimmt und der Wille richtig anzupacken war auch von Anfang an da. Somit spielt das Alter für mich überhaupt keine Rolle.

Konntest du dich bei dem Album schon kreativ mit einbringen oder waren die Songs schon vor deinem Einstieg fertig?

Auf jeden Fall! Ich habe bei fast allen Songs an Lead Vocals und Chören gearbeitet und auch textlich noch ein paar Ideen einbringen können. Vieles war natürlich auch schon da, aufgrund des sehr straffen Zeitplans für den Release.

Hast du Bedenken, das die Fans dich kritisch sehen, dein Vorgänger war schließlich fast 40 Jahre Gesicht und Stimme von MAD MAX und die hinterlassenen Fußstapfen sind schon recht groß.

Natürlich habe ich größten Respekt vor Michael Voss und seiner Arbeit bei Mad Max. Jedoch sehe ich das Ganze als ein neues Kapitel in der Mad Max Geschichte. Ob manche Fans der ersten Stunde mich kritisch sehen oder nicht, lässt sich leider sowieso nicht beeinflussen. Fest steht allerdings, dass ich mein Bestes geben werde die Band weiter voranzubringen, ohne dabei natürlich den Spirit von Mad Max zu vergessen.


MAD MAX / Pic: Stephanie Kruse

Was kann man auf der kommenden Tour im Vorprogramm von Axel Rudi Pell erwarten? Finden sich viele neue Songs auf der Setlist?

Auf jeden Fall kann man eine geile Show erwarten! Wir werden, wie in unserem Song „Burning the Stage“, alles abfackeln was geht. Selbstverständlich spielen wir Songs vom neuen Album „Wings of Time“, aber auch auf Band Klassiker wie „Night of Passion“ oder „Fly, Fly Away“ darf man sich freuen.

Wie ist der Stand bei deiner anderen Band Arc of Light?

Unser Debüt Album „A Cinematic Reverie” wird im Oktober diesen Jahres endlich das Licht der Welt erblicken! Auch ein paar exklusive „Listening Sessions“ sind in Planung. Die Arbeiten für das zweite Album haben ebenfalls bereits begonnen und man darf schon mal so viel verraten… es wird ein Feuerwerk an Epik und Bombast.

Wie siehst du als noch recht junger Musiker die Zukunft in der Musikbranche, die goldenen Zeiten sind ja schon etwas länger her und vieles ist sehr schwer für Musiker geworden.

Es gab noch nie einen einfachen Weg sich in der Musikbranche zu etablieren. Ich sehe das Ganze daher etwas positiver. Die Musikbranche hat sich natürlich drastisch verändert wenn man auf Jahrzehnte wie z.B. die 70er oder die 80er blickt. Jedoch nicht unbedingt negativ. Zudem hat die Branche sich immer schon verändert und kein Jahrzehnt war wie das andere. Man hat heutzutage die Chance in der Nische ein Publikum zu finden, was dich genau für das liebt was du machst und das ist ein großer Gewinn. Man braucht viel Eigendynamik und bekommt weniger abgenommen als früher, dafür hat man aber auch mehr und bessere Möglichkeiten die Dinge selber anzupacken und zu beeinflussen. In den genannten Jahrzehnten waren Genres wie Pop und alles was sich im Rock Spektrum bewegt hat, auf Augenhöhe im Mainstream unterwegs und sogar zeitgleich bei denselben Labels. Heutzutage ist beispielsweise Metal ein komplett eigenes Universum für sich, was überhaupt nicht die Absicht hat mit aktuellen Pop Acts zu konkurrieren. Dass man also die Musik die man macht, viel genauer adressieren kann, bietet in meinen Augen ziemlich große Chancen.


The Arc of Light

Was machst du sonst noch so neben der Musik. Was beschäftigt und interessiert dich?

Ich interessiere mich sehr für Kunst und Fotografie! Ich empfinde es immer als sehr angenehme Abwechslung, auch den visuellen Bereich der Kunst zu analysieren. Musik ist häufig sehr abstrakt und lebt davon aus dem Nichts etwas zu erschaffen. Bei Fotografie beispielsweise, bedarf es einer anderen Art von Vorstellungskraft. Nämlich schon bestehende Dinge richtig in Szene zu setzen, sodass sie ihr volles Potential entfalten können.

Danke für das nette Gespräch und viel Erfolg auf deinem musikalischen Wege.


MAD MAX / Pic: Stephanie Kruse

Mad Max – Wings of time

Home

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein