Der amerikanische Gitarrist Jeff Loomis zählt zu den bekanntesten und begnadetsten Modern Metal Saitenartisten unserer Zeit. Mit der Band NEVERMORE schrieb er Heavy Metal Geschichte. Seid 2014 steht er in den Diensten von ARCH ENEMY, einer der angesagtesten Metal Bands überhaupt. Auch in Sachen Guitar Gear überlässt Loomis nichts dem Zufall und so gibt es einige Signature Gitarren der Firmen Schecter und Jackson, die ihm und seinen Anforderungen an ein Instrument auf den Leib geschnitten wurden. Was diese Gitarren eint ist die Tonabnehmer Bestückung. In Zusammenarbeit mit Seymour Duncan entstanden die „Seymour Duncan Jeff Loomis Blackouts Pickups“. Hier handelt es sich um aktive Pickups die etwas an die legendären EMG Tonabnehmer angelehnt sind, allerdings einen klareren und passiv anmutenden Sound liefern sollen. Vom deutschen Vertrieb W-Distribution wurde uns freundlicherweise ein Set dieser exklusiven Pickups zu einem ausführlichen Test zur Verfügung gestellt.

Als Test Gitarre kam eine Ibanez RGA mit Mahagoni Korpus zum Einsatz. Diese war im Original mit aktiven Ibanez eigenen Pickups bestückt und klang immer total undifferenziert, matschig und mit schlechter Saitentrennung. Ideal also um zu schauen was man aus dieser, im unverstärkten Zustand eigentlich toll klingenden Gitarre mit Einbau der Jeff Loomis Blackouts Pickups noch rausholen kann. Beim Auspacken der Blackouts aus der schönen Plastikbox fällt direkt das hohe Gewicht der Pickups auf, viel schwerer als man es von anderen Pickups kennt. Ich denke das massive Metall Gehäuse wird der Grund dafür sein. Es fühlt sich auf jeden Fall schon sehr wertig an. Vier Potis und die komplette Verkabelung sind natürlich dabei.

An den Pickups werden die Kabel gesteckt, was den Einbau einfacher macht. Der Einbau ging schnell (allerdings muss ich sagen das ich so was schon zig mal gemacht habe), kurz durchgestimmt und die Gitarre an einen „ENGL Victor Smolski Amp“ angeschlossen, welcher mir für diesen Test der ideale Partner scheint. Die Zielgruppe für diese Tonabnehmer wird natürlich zum größten Teil heftigsten Metal damit spielen wollen, so macht ein fetter High Gain Amp wie der ENGL Sinn. Seymour Duncan beschreibt die Pickups als „High Output Humbucker“, nach den ersten Akkorden erweist sich das schon fast als untertrieben. Die Teile haben einen derart hohen Ausgangspegel das man den Gain Regler am Amp direkt etwas runterregeln muss. Schon mach kurzem Spiel muss ich sagen das ich die Ibanez kaum wiedererkenne im Vergleich zu ihrem alten Sound.

Es knallt überraschend klar, transparent und total differenziert aus der mit Celestion Vintage 30 bestückten Box. Von Match keine Spur mehr, jede einzelne Saite kommt klar, präzise und knackig zur Geltung. Die unteren Frequenzen werden klar hörbar unterstützt und man mag gar nicht mehr aufhören fette Metal Riffs aus dem Ärmel zu schütteln. Der Bridge Pickup bietet ein sehr straffes, aufgeräumtes Klangbild und grade beim Palm Muting glänzt er mit Deffinition, was an den perfekt abgestimmten Höhen und Mitten Gehalt liegt. Der Hals Pickup klingt rund, schmatzt perfekt und erinnert sogar etwas an einen Single Coil Hals Pickup Sound einer Stratocaster. Absolut perfekt für sahniges, schnelles Solo Spiel. Hier perlen die Legato Läufe aber so richtig. In allen Pickup Stellung ist das Erzeugen von quietschenden Obertönen ala Zakk Wylde kein Problem und eine wahre Freude. Auch im Clean Modus, sicher nicht der erste Anwendungsbereich solcher Tonabnehmer machen die Teile eine gute Figur und überraschen mit lebendigen, luftigen und dynamischen Clean-Sounds. Allerdings muss man hier etwas mit der hohen Ausgangsleistung der Pickups aufpassen und den Volumen Poti etwas runter regeln. Wie man es von aktiven Pickups kennt verursacht das Herunter-drehen des Volume-Potis keine nennenswerten Höhenverluste und man kann auch prima den Zerrgehalt regeln. Die Seymour Duncan Jeff Loomis Blackouts Pickups sind absolut perfekte Tonabnehmer für moderne Metal Sounds und werten jede Gitarre, die in der Welt der harten Klänge zum Einsatz kommen soll, garantiert auf. Für Blues, Jazz oder cleanes gibt es allerdings besser geeignetes. Hier ist der Name „Blackout“ Programm. Volle Punktzahl und uneingeschränkte Kaufempfehlung. Unbedingt checken.

Specs:

  • aktives Humbucker-Set für 6-saitige Gitarre
  • Jeff Loomis Signature-Set
  • Voicing inspiriert von passiven High-Output Humbuckern
  • besonderes Augenmerk auf Dynamik und Detailreichtum auch bei Heavy Sounds
  • Alnico V Magnete
  • einadriges Anschlusskabel
  • Cover: Black Nickel
  • inkl. Batteriekabel
  • handgefertigt in USA

https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_jeff_loomis_blackouts_6s_bk.htm

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