„Explore new sound“ heißt das Motto der Effektschmiede Red Panda, die sich auf ungewöhnliche DSP-basierte Pedale für experimentierfreudige Musiker spezialisiert hat. Dabei sollen die Kreationen den Sound auf neue Weise verzerren, verdrehen und verbiegen können, aber musikalisch immer noch unter Kontrolle bleiben. Die Firma versucht stets bei ihren Pedalen moderne Signalverarbeitungstechniken mit dem Charakter klassischer digitaler Hardware zu kombinieren. 2009 begann bei Red Panda alles mit einem Bitcrusher.  2011 kam dann das „Particle“ heraus, welches als erstes Granular-Delay-Pedal gilt. The Particle brachte die Granularsynthese vom Computer auf die Bühne und förderte so interaktives Sounddesign. Mittlerweile hat es die Firma auf eine schöne Anzahl diverser Sounderschaffungs Pedalen gebracht. Mit dem „Red Panda Radius Ring Mod / Frequency Shifter“ lag uns die neueste Kreation zum Test vor, welche uns freundlicherweise vom deutschen Vertrieb W-Music Distribution zur Verfügung gestellt wurde.

Ein Ringmodulator und Frequency Shifter, der auf einem neuartigen Algorithmus basiert und umfangreiche Steuermöglichkeiten bietet, verspricht ja so einiges um abgefahrene Sounds zu erzeugen. Dieses Gerät ist für konservative Gitarristen kaum zu gebrauchen, für experimentierfreudige Musiker mit Hang zum Erzeugen von höchst ungewöhnlichen Soundscapes oder Soundcollagen bietet der Red Panda unzählige Möglichkeiten. Man kann den Sound wirklich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen und formen. „Ringmodulatoren produzieren aus zwei unterschiedlichen Signalen/Frequenzen ein Signal, welches die Summe und die Differenz der beiden Frequenzen enthält. Diese Frequenzen sind im Allgemeinen wenig musikalisch und meist gruselig fürs Ohr. Der Red Panda Radius hingegen hat einen neuartigen Algorithmus und ein Pitch Tracking sowie einige Anpassungen in den Filtern mit dem der Sound berechenbarer wird und einen weniger drastischen Übergang von der Ringmodulation zum Pitch Shifting ermöglicht. Dabei sind unterschiedliche Frequenzverhältnisse für hohe und tiefe Töne möglich, welche über Potis angepasst werden können. Der Red Panda Radius reagiert auf die Dynamik des Saiten Anschlages, wenn man den Linken Fußtaster gedrückt hält, nimmt der Radius die angebotene Note und richtet den Oszillator danach aus. Dadurch hat man unzählige Möglichkeiten schnelle Wechsel der Modulation zu erzeigen, welche durchaus musikalisch klingen können (aber nicht müssen). Mit einem externen Expression Pedal kann man die Möglichkeiten noch erweitern, es kann einer beliebigen Kombination an Reglern zugewiesen werden. MIDI-Signale gelangen entweder per USB oder per TRS an den Red Panda.

Mit MIDI Hilfe kann man sich 100 Presets erstellen und abrufen. Das benötigte Netzteil (9 Volt, min 200 mA) wird leider nicht mitgeliefert. Bei einem Preis von knapp 400 Euro sollte das meiner Meinung nach mit drin sein. Gitarristen und Keyboarder auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen werden dieses ungewöhnliche Effektpedal lieben. Da bin ich sicher.

https://www.redpandalab.com/

W-Music Distribution

 

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