Der Soundtüftler Robert Keeley und seine Marke Keeley Electronics ist bekannt für Effektgeräte der Highend Liga. Angefangen hatte Robert Keeley mit Modifikationen bekannter und beliebter Pedale wie zum Beispiel den Boss Bluesdriver. Aber schon bald entwickelte er eigene Kreationen analoger oder digitaler Effektgeräte jeder Art. Viele Profimusiker schwören auf seine Designs. Besonders Andy Timmons, einer der großartigsten Rockgitarristen unserer Zeit, nimmt sich immer wieder die Zeit, um zusammen mit Robert Keeley neue Produkte zu entwerfen. Mit dem Halo Pedal, eine Mischung aus Delays und Echo, erstand eines der besten Delay Pedale aus dieser Zusammenarbeit. Das neueste Produkt der beiden hört auf den Namen „Muse Driver“ und ist ein Overdrive Pedal mit vielfältigem Anwendungsbereich und unterschiedlichsten Sounds.

Das kompakte Pedal bietet 3 Regler für Drive, Tone und Level sowie zwei Schalter. Der AT/RK Tone-Schalter schneidet die Bässe für mehr Klarheit ab oder verstärkt die Bässe für mehr Power und der AT/RK Drive-Schalter wechselt zwischen asymmetrischen Silizium- und dualen Germaniumdioden. Per Fußschalter kann man zwischen True Bypass oder völlig geräuschlosem Buffered Bypass umschalten. Das Gerät kann nicht mit Batterien betrieben werden, es braucht ein Netzteil mit 9 bis 18 Volt Betrieb für enormen Dynamikbereich und Headroom. Das klingt ja erstmal recht spannend. Zum Test habe ich das Pedal an verschiedene Amps angeschlossen. Zum Einsatz kamen ein Laney Ironheart, ein EVH 5150, ein ENGL Victor Smolski und ein Hughes & Kettner Statesman. Es wurde wie bei Andy Timmons üblich nur der Clean Kanal der Amps genutzt. Andy Timmons erzeugt seinen verzerrten Sound ausschließlich mit Pedalen, seine Mesa Amps nutzt er stets im Clean Kanal. Wenn man einen zusätzlichen Gain Booster zum Einsatz vor einem bereits verzerrten Amp sucht, gibt es besseres als den Muse Driver. Dort macht er keine so gute Figur, es matscht dann doch sehr. Das können Pedale wie der Boss Overdrive oder ein Ibanez Tubescreamer viel besser, aber dafür wurde der Muse Driver auch nicht gemacht.

Ein neutral eingestellter schöner Röhren Clean Ton war also der Ausgangspunkt für diesen Test. Angefangen mit allen Reglern in Mittelstellung und die beiden Schalter auf AT-Mode. Sofort erklang am Laney Amp ein wunderschöner Overdrive Sound britischer Soundart (Marshall Plexi lässt grüßen). Allerdings sind die Höhen in Mittelstellung viel zu schneidend und präsent. Den Regler etwas nach links und schon wurde es richtig fett und schmatzend. Auffallend war, wie wunderschön das Pedal auf das Volumenpoti meiner Fender Stratocaster reagierte. Von glasklaren warmen cleanen bis zur fetten Lead Zerre lässt sich der Muse Driver nur über das Poti steuern. Ich hatte noch kein Overdrive im Test, und es waren wirklich viele, welches diese Option zu liefern im Stande war. Egal welcher der Amps als Plattform zum Zuge kam, der Muse Driver klang in allen Einstellungen und Modes richtig gut. Es ist kaum möglich einen schlechten Sound mit dem Pedal zu erzeugen, alles ist wunderbar abgestimmt. Der Dynamik Bereich, die Definition des Klanges und der allgemeine Sound sind einfach umwerfend. Rauschen ist zum Glück auch kaum vorhanden. Für fette Heavy Metal Riffs oder ähnlichen ist der Muse Driver allerdings nicht zu gebrauchen, einen Scoop Sound mit abgesenkten Mitten kann es nicht liefern. Aber das ist ja auch nicht Andy Timmons Welt, er setzt ja eher auf geschmackvollen sahnigen Soloton. Im mittlerweile unüberschaubaren Wald der Overdrive und Distortion Pedale ragt der Muse Driver aufgrund seiner Güte regelrecht hervor. Ein Pedal für Kenner und Sound Gourmets welches man unbedingt checken sollte. Aber Achtung, der Sound mit dem Keeley Muse Drive kann süchtig machen. Volle Punktzahl.

https://robertkeeley.com/

W-Music Distribution

Fakten:

  • Germanium-basierter Overdrive
  • entwickelt unter der Leitung von Andy Timmons
  • AT/RK Tone-Schalter schneidet die Bässe für mehr Klarheit ab oder verstärkt die Bässe für mehr Power
  • AT/RK Drive-Schalter wechselt zwischen asymmetrischen Silizium- und dualen Germaniumdioden
  • per Fußschalter zwischen True Bypass oder völlig geräuschlosem Buffered Bypass umschaltbar
  • 9 bis 18 Volt Betrieb für enormen Dynamikbereich und Headroom
  • Regler für Tone, Drive und Level
  • Schalter für Tone AT / RK, Drive AT / RK
  • Bypass Fußschalter
  • Status LED
  • Aluminiumgehäuse
  • Eingang: 6,3 mm Klinke
  • Ausgang: 6,3 mm Klinke
  • Netzadapteranschluss: Hohlsteckerbuchse 5,5 x 2,1 mm, Minuspol Innen
  • Stromversorgung über 9 – 18 V DC Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Stromaufnahme 27 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 127 x 67 x 70 mm
  • Gewicht: 290 g
  • made in USA

Hinweis: Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.

Hinweis Registrieren Sie Ihr Produkt auf www.w-distribution.de/Warranty und verlängern Sie die Garantie auf 4 Jahre.

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