AMON AMARTH & MACHINE HEAD “Vikings & Lionhearts” Tour, 30.09.2022 Rudolf Weber-Arena, Oberhausen

Wenn zwei der größten Metal-Bands auf Co-Headliner Tour gehen, dann sind die Erwartungen verdammt hoch. Besonders wenn Beide dann auch noch ihre neusten Studienalben mit im Gepäck haben. Die US-Amerikaner MACHINE HEAD kommen mit ihrem zehnten Studioalbum „Of Kingdom And Crown“ und auch AMON AMARTH haben ihr neustes und zwölftes Album mit im Gepäck „The Great Heathen Army“. Und, wie ich schon in der Schlange beim Einlass hörte, war ich nicht die Einzige, die mächtig gespannt war, wie die neuen Scheiben wohl live klingen würden. Natürlich muss so eine Menge erst einmal gaaanz langsam auf Touren gebracht werden, dass übernahmen an diesem Abend THE HALO EFFECT. Die schwedische Melodic-Death-Metal-Band aus Göteborg wurde zwar erst 2019 gegründet und selbst ihr erster Gig, war erst beim Sweden Rock 2022, da die Jungs aber schon alle bei „In Flames“ miteinander spielen oder gespielt haben, wunderte es niemanden wirklich, dass das Einheizen recht schnell ablief. Von langsam konnte hier nicht die Rede sein. Mit „Days of the Lost“ legen THE HALO EFFECT dann auch sofort voll los. Ein Song, der mir schon einmal sehr gut gefiel. Melodiöse Riffs harmonierten prima mit dem Brüllen von Mikael Stanne. Schnelle Riffs und Beats bestimmten das ganze Set. Bis zu den letzten Takten von „Shadowminds“ schafften THE HALO EFFECT das Level echt hochzuhalten. Respekt an diesen Opener, geile Show und fantastischer Sound, Ein idealer Anfang für diesen Abend.

The Halo Effect Setlist:

Days of the Lost, The Needless End, Gateways, Feel What I Believe, Last of Our Kind, Conditional, Shadowminds,

Machine Head kommen an diesem Abend als erster Headliner auf die Bühne. Die beiden Bands wechseln sich in der Reihenfolge bei den Konzerten während der Tour ab. Vor der Bühne hängt nun ein riesiger schwarzer Vorhang, aus den Boxen ertönt Ozzy mit „Diary of a Madman“. „Are you ready, for a fast one?“ ertönt es von der Bühne, als der Vorhang fällt und mit „Become the Firestrom“ wir sofort festgelegt, in welche Richtung dieser Abend nun weitergehen wird.  Scheiße ist das laut und heftig. Matt Alston schwebt mit seinem Schlagzeug über der Bühne, man sieht nur wie die Sticks in einem Affentempo auf die Drums einschlagen. Passend dazu schmettert Vogg immer wieder ein Gitarrensolo heraus. Obwohl es eigentlich keiner Aufforderung bedarf, wird immer wieder ein Circle Pit ausgerufen und es wird darum gebeten die Fäuste in die Luft zu strecken. Das Intro von „I Am Hell“ läutet dann wirklich eine kurze Spanne der Erholung ein. Doch gerade als das Herz anfing langsamer zu schlagen, drehte Rob Flynn wieder voll auf „ It´s time for the biggest Circle Pit of the night.“ Damit der auch wirklich funktioniert gibt es hierzu genaue Anweisungen von der Bühne. Aber nicht nur ausgerufene Circle Pit gibt es an diesem Abend, auch genug eigenständige Moshpit werden gebildet. Selbstverständlich darf auch hier das Crowdsurfing nicht fehlen. Die Security im Graben hat an diesem Abend wirklich alle Hände voll zu tun. Die Halle ist recht schnell ein Meer aus bangenden Köpfen geworden, die sich parallel im Takt bewegen. „Hey, Hey, Hey“ ertönt es immer wieder aus der Menge, auch hierzu ist eigentlich die Aufforderung, seitens der Bühne überflüssig. Als „Now We Die“ ertönt, scheint es mehr so, als ob Oberhausen in der letzten Stunde zum Leben erwacht ist, hier wird eher voll abgefeiert als gestorben. „Jump, jump, jump“ wird das Büblikum aufgefordert, was es sich auch hier nicht zweimal sagen lässt. Bei den ersten Takten von „Davidian“ fordert Flynn dann das Publikum auf, die Shirts auszuziehen und sie über ihren Köpfen zu drehen. Was für ein Anblick. Ich habe ein fettes Grinsen im Gesicht. Die Menge kreist ihre Shirts und singt lauthals mit. Als letzter Songs an diesem Abend steht „Halo“ auf dem Programm. Noch einmal wird das Publikum aufgefordert zu klatschen und zu mitzusingen. „you know how to headbang“ frag Flynn ein letztes Mal das Publikum. Was für eine Frage, Oberhausen gibt noch einmal alles. Nachdem gegen Ende des Songs goldenes Lametta von der Decke regnet, gibt es natürlich nochmal ein Gruppenbild mit Publikum. Teil 1 von 2 war schon mal eine richtig geile Leistung. Selbstredend muss man bei Vollprofils wie MACHINE HEAD oder AMON AMARTH, sowie bei den Jungs von THE HALO EFFECT nicht über gute Qualität reden. Vom Licht und von Sound her stimmte alles an diesem Abend.

Machine Head Setlist:

BECØME THE FIRESTØRM, Imperium, Ten Ton Hammer, I Am Hell, Old, Darkness Within, Now We Die, From This Day, Davidian, Halo

Als nächstes steht nun AMON AMARTH auf der Bühne. Das Licht geht aus und die ersten Takte von Iron Maiden’s „Run to the Hills“ sind zu hören. Musikgeschmack haben die beiden Bands ja, auch das Publikum feiert schon einmal die Takte von Maiden. Als der Vorhang fällt, begleitet von Blitzen und Flamen, sind wir dann direkt auch bei den Vikings angekommen. „Guardians of Asgaard“ ertönt und immer wieder steigen hallenhöhe Feuerfontainen in den Himmel. Zusätzliche Feuerbälle fliegen im hinteren Teil der Bühne umher. Das ist schon ein eindrucksvolles Spektakel, alleine hierfür hätte es sich schon gelohnt, an diesem Abend dabei zu sein. Wallgren hämmert auf sein Schalgzeug ein, welches auf einem gewaltigen Wikingerhelm sitzt, und zwei riesige Wikingerstatuen schmücken die Bühne. Johan Hegg stürmt über die Bühne und die Kraft seiner Stimme könnte das Blut in den Adern gefrieren lassen. Schon mal gar kein so schlechter Auftakt. Alle sprechen von Heizkosten sparen, in der Arena wird es von Minute zu Minute heißer und daran sind nicht nur die immer wiederkehrenden Flamen Schuld. Schlagzeug- und Gitarrensolos heizten die Menge zusätzlich an. Mit „The Great Heathen Army“ folgt dann auch der erste Song des neuen Albums und es wird schnell klar, dass auch das neue Album sich live nicht verstecken muss. Mein Favorit ist dann aber „Heidrun“, ein echter Klassiker zum Trinken und Feiern gedacht. Und genau das wird ja hier auch an diesem Abend gemacht. Das Bühnenbild ändert sich, die Wikinger verschwinden von den Bühnenrändern, und ein Schiff erscheint im Hintergrund. Mittlerweile haben die Heads in Oberhausen wieder einen gemeinsamen Rhythmus gefunden und bangen im Takt. Zusätzlich zu den Mospit die sich in der Menge bilden, wird natürlich auch hier immer wieder der ein oder andere Circle Pit ausgerufen. Obwohl die Stimmung schon echt ganz weit oben ist, scheint es Hegg noch ein wenig zu still zu sein.“let us scream together“ fordert er auf und seiner Bitte wird Folge geleistet. „Hey“, ertönt es von der Bühne, „Hey“ antwortet das Publikum, die Hände dabei im Rhythmus nach oben. Eigentlich klappt das mit den Anweisungen ja ganz gut, nur als die Anweisung erklingt, sich auf dem Boden niederzulassen, um gemeinsam bei  „Put Your Back into the Oar“ zu rudern, da versagt die Gefolgschaft ein wenig. Nur ein kleiner Teil der Menge lässt sich nieder und rudert gemeinsam im Takt. Für wen ist es das erste Mal, wird das Publikum gefragt. Der erste Kuss, das erste Bier…. „The first Kill“ OK, das hätte ich jetzt nicht in diese Reihe gepackt, aber egal, wir feiern das erste Töten. Passend zu diesem Thema gibt es auf der Bühne einen Zweikampf mit Schwert und voller Montur zu sehen. „Vikings“ ertönt es von der Bühne und „Raise your Horns“ wird angestimmt welches mit dem Knall einer riesigen Konfettibombe endet. Goldenes Lametta fällt auf das Publikum und man könnte meinen, DAS war es nun. Aber kein Ende ohne Seeschlange, welche jetzt natürlich auf der Bühne erscheint. Ein Sturm zieht auf und mit ihm „Twilight of the Thunder God“. Hegg hält Thors Hammer in die Höhe, sammelt seine Kräfte, um im direkten Anschluss in den Kampf mit der Seeschlange zu ziehen. Immer wieder fährt der Hammer auf die Schlange nieder und was glaubt ihr, wer hat den Kampf gewonnen? Vorbei ist es nun mit diesem echt geilen Abend. 3,5 Stunden, verflogen wie nix. Ich habe so viel Spaß gehabt und es gab mit Sicherheit keinen, der an diesem Abend die Arena verlassen hat und bereute die Karte gekauft zu haben.

Amon Amarth Setlist:

Guardians of Asgaard, Raven’s Flight, Deceiver of the Gods, Crack the Sky, The Great Heathen Army, Heidrun, Destroyer of the Universe, Put Your Back Into the Oar, Cry of the Black Birds, The Pursuit of Vikings, First Kill, Shield Wall, Raise Your Horns, Twilight of the Thunder God

Wer diesen Abend überstanden hatte, der taumelte völlig durchgeschwitzt, kaputt, aber sicherlich absolut glücklich nach Hause. Was war das für ein geiler Scheiß. Es gibt Konzerte, die möchte ich einfach nur filmen, da Fotos und Texte nicht annähernd ausreichend für einen Bericht sind. Ich hoffe trotzdem ich habe ein wenig der grandiosen Stimmung eingefangen.

Textbeitrag: Tatjana KrupkaFotografie: Tatjana Krupka

Fotografie: Tatjana Krupka


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Chris Strieder ist Baujahr 1970... Seit 1983 totaler Musikfreak und Kenner in den Bereichen Hardrock / Heavy Metal / Bluesrock und Progrock. Gut vernetzt in Musikerkreisen, da er auch selber als Gitarrist unterwegs ist (z.B in der regional sehr bekannten Coverrockband „Sevencent“)... Ist ständig am Puls der Zeit und verfolgt die internationale Rockszene und Strömungen in der Musikwelt in jeder freien Minute....