Der amerikanische Gitarrist Earl Slick spielte unter anderem mit David Bowie, John Lennon, Yoko Ono, Robert Smith und Ian Hunter. Auch als Solo Künstler oder mit seiner Band DIRTY WHITE BOY konnte er immer mit seinem beeindruckenden Gitarrenspiel überzeugen. Zudem ist Earl Slick auch ein riesiger Gitarren Nerd, der nicht nur eine imposante Sammlung von Vintage Gitarren besitzt, sondern auch eine eigene Gitarrenmarke mit selbst designten Gitarren betreibt. SLICK GUITARS, so der Name der Firma hat mittlerweile eine ganze Palette von verschiedenen Gitarrenmodellen am Start.

Angelehnt sind diese Instrumente, welche in China gefertigt werden, an die großen Klassiker der E-Gitarre. Allerdings wurden diese ziemlich individuell an Earl Slick`s eigene Bedürfnisse und Ideen angepasst. Für unseren Test hatten wir das Modell „SL 54 VC“ vorliegen, welches zwar von der Form deutlich an die Stratocaster angelehnt ist, aber doch in einigen Punkten sich von dieser massiv unterscheidet.

Earl Slick mag es bei seinen Gitarren schlicht und auf das Nötigste reduziert, echte Rock Bretter für den harten Bühneneinsatz und ohne jeden Glamour und Schnickschnack. So ist es auch möglich diese Gitarren wirklich preiswert (in unserem Fall knapp 350 Euro) anzubieten. Strat Gitarren mit nur einem Steghumbucker gibt es ja einige (zum Beispiel von EVH), allerdings haben diese fast immer ein Vibratosystem. Eine solche Gitarre mit einer festen Brücke ist kaum zu finden und das macht die SL 54 schon etwas einmalig. Die Gitarre ist in einem leichten Aged Look gehalten und fühlt sich wie ein jahrelang im harten Live Betrieb gespieltes Instrument an. Der Swamp Ash Korpus wurde nur hauchdünn mit einem matten Finish versehen und an einigen Stellen dezent geaged.

Auch die Harware und der Pickup wurden einem wirklich toll aussehenden aging unterzogen. Mit 3,6 Kilo ist sie kein Leichtgewicht und auch der Hals liegt satt in der Hand. Beim ersten Anspielen fällt sofort das lange Sustain und eine grandiose Oberton Freudigkeit auf. Ich denke das ist auf die schwere, massive Wraparound Bridge aus bestem Messing zurückzuführen. Richtige Heavy Sounds im Zakk Wylde Style sind hier kein Problem und im Downtunig klingt die Axt fetter als so manche Les Paul.

Bei vielen Gitarren in dieser Preisklasse wird oft an den Tonabnehmer gespart und diese von den Besitzern dann meist gegen bessere ausgetauscht. Das ist hier nicht nötig, denn der verbaute „Hand Aged Slick Old School Alnico-V Humbucker(9,2 K)“ klingt einfach phänomenal und steht den oft sehr teuren Marken Pickups in nichts nach. Erstaunlich das man einen so exquisiten Tonabnehmer in einer wirklich preiswerten Gitarre anbieten kann.

Wer eine schlichte Gitarre mit einem echt fetten Sound sucht, welche für Hard und Heavy Sounds grade wie geschaffen erscheint, sollte die SL 54 unbedingt antesten. Cleane Sounds sind allerdings nicht so ganz ihr Ding, hier klingt sie etwas blass. Als reine Rockmaschine wird man in dieser Preisklasse kaum was besseres finden und so entpuppt sich die Slick Guitar als echter Geheimtipp und ist für ambitionierte Anfänger und auch Profis gleichfalls bestens geeignet. Mich hat besonders ihr wirklich fetter Sound im Drop-Tunig (2 Ganztöne) überzeugt. Hut ab.

Farbe: Vintage Cream
Bauart: Solid Body
Korpusform: ST-Modell
Saitenanzahl: 6-saitig
Halskonstruktion: verschraubt
Bundanzahl: 22
Mensur: 25,5″ (648 mm)
Korpusmaterial: Sumpfesche (Swamp Ash)
Hals: Ahorn (Maple)
Griffbrett: Jatoba
Griffbrettradius: 12″
Griffbrett Einlagen: Dot Inlays
Pickup: H (1x Humbucker)
Pickup Bridge: Slick Old School Humbucker
Regler: 1x Volume
Bridge/Tremolo: Wraparound
Hardware: Messing
Saitenstärke ab Werk: 010 – 046
Produktionsland: China

Vertrieb: Musik Wein

http://www.slickguitars.com/index.php/slick-guitars

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