| Mit Synthesizer-Akkordeon, Saxophon, Gitarre, Bass und Schlagzeug als Werkzeuge verschmelzen CKRAFT Metal, Jazz und mittelalterliche Musik zu einem feurigen neuen Sound. Virtuos und höchst unorthodox verbindet das Instrumentalquintett die weit auseinander liegenden Schnittstellen zwischen Gojira, John Coltrane und den gregorianischen Gesängen, die die Kathedralen des Mittelalters erfüllten. Während ein derartiger Mix an Einflüssen leicht als Effekthascherei missverstanden werden könnte, besitzt die Musik von CKRAFT eine Ernsthaftigkeit und Tiefgründigkeit, die sie als wahre, authentische Kunst auszeichnet. Das neue Album Uncommon Grounds begeistert durch sein technisches Können und die völlige Befreiung des Geistes.
Uncommon Grounds festigt den exzentrischen Stil, den die Band bereits auf ihrem Debüt Epic Discordant Vision aus dem Jahr 2022 präsentierte. Auf Uncommon Grounds stellen CKRAFT weiterhin Konformität in Frage und verschieben die Grenzen dessen, was man als „headbangbar“ bezeichnen kann. Auf Tracks wie der ersten Single „All You Can Kill“ bilden hypnotisierende, schräge Grooves die Grundlage, wobei die sich schlängelnden Riffs an das progressive Stampfen von Bands wie Meshuggah, Gojira und Car Bomb erinnern. Währenddessen tänzeln Saxophon und Synthesizer-Akkordeon auf dem metallischen Grundgerüst, schieben und ziehen gegen die Rhythmusgruppe und explodieren in gewaltigen Farbschüben. Die Inspiration stammt aus der gesamten Jazzgeschichte, vom fiebrigen Free Jazz von Coltrane und Ornette Coleman bis hin zur futuristischen Fusion von Chick Corea und Allan Holdsworth. (Neben seiner Rolle bei CKRAFT tourt der Bassist Marc Karapetian mit dem weltberühmten Jazzpianisten Tigran Hamasyan und nimmt mit ihm Platten auf).
Hört „All You Can Kill“ hier: https://bfan.link/all-you-can-kill
Als Liebhaber mittelalterlicher Musik hat Kieny sechs der acht Tracks von Uncommon Grounds auf Musikstücken aus jenen dunklen Jahrhunderten aufgebaut. „All You Can Kill“ zum Beispiel wurde von der Melodie und dem apokalyptischen Text des gregorianischen Gesangs ‚Dies Irae‘ inspiriert. Kieny erklärt seine Besessenheit: „Ich habe mich schon immer für mittelalterliche Architektur und Handwerkskunst interessiert, aber so richtig ins Rabbit Whole gefallen bin ich an der Universität. Ich studierte die Geschichte der alten Musik, und der Dozent zeigte uns einen gregorianischen Choral. Es war ‚Victimae Paschali Laudes‘, und es war das erste Mal, dass ich eine echte Melodie aus dem Mittelalter hörte. Ich wusste nicht, dass sie mich jahrelang verfolgen würde. Später belegte ich Kurse für gregorianischen Chorgesang und mittelalterlichen Kontrapunkt und wurde von diesen Themen geradezu besessen.“
Kieny lebt in Frankreich, und seine Leidenschaften liegen nicht nur im Bereich der akademischen Fantasie, sondern auch in den realen Überbleibseln der mittelalterlichen Welt. Kieny erklärt: „Eine große Inspirationsquelle in diesem Teil der Welt ist die tausendjährige Architektur. Die Pracht der Kathedralen hier hat mich schon immer verblüfft. Notre-Dame de Paris ist nur eine von ihnen, neben vielen anderen. Besonders gut gefällt mir die Kathedrale in Metz, einer Stadt im Osten Frankreichs, in der ich einige Jahre gelebt habe. Das epische Mauerwerk, die mittelalterlichen Wasserspeier, die einen anstarren, und die riesigen Glasfenster… Die Gefühle, die die Architektur und die Handwerkskunst bei mir auslösen, sind berauschend und versetzen mich, zusammen mit den unvermeidlichen Gedanken an die dunkle mittelalterliche Vergangenheit Europas, in die Stimmung, kathartische und mystische Musikstücke zu schreiben.“
Wie diese Kathedralen ist auch CKRAFT ein Wunderwerk menschlicher Bemühungen – ein Beispiel für Menschen, die danach streben, auf den großen Werken vor ihnen aufzubauen, um neue Dimensionen zu erreichen. Die hochgesteckten Ziele von CKRAFT sind bereits im Namen enthalten, der sich aus dem englischen Wort „craft“ für „Handwerk“ und dem deutschen Wort „Kraft“ für „Stärke“ zusammensetzt.
Uncommon Grounds wurde im Subversive Soul Studio von Corentin Anis und im Amper Studio von Jean-Pascal Boffo aufgenommen. Das Album wurde von Marc Karapetian gemischt und von Thibault Chaumont gemastert. Alle Songs auf dem Album wurden von Charles Kieny komponiert und arrangiert, mit Ausnahme des Titeltracks „Uncommon Grounds“, das von der Band gemeinsam komponiert wurde. Alles, was auf dem Album zu hören ist, wurde von den Musikern selbst eingespielt, ohne jegliche Samples oder Programmierungen. Das Artwork des Albums wurde von dem Illustrator Olivier Laude entworfen. |
