Jan Degenhardts veröffentlicht sein 4. Album “Inshallah” im Frühjahr 2023 – Ein Kontrapunkt – 1. Single “Erkan“ jetzt vorab

Jan Degenhardts veröffentlicht sein 4. Album “Inshallah” im Frühjahr 2023 – Ein Kontrapunkt – 1. Single “Erkan“ jetzt vorab

Jan Degenhardts 4. Album, das im Frühjahr 2023 unter dem von Konstantin Wecker gegründeten Label „Sturm und Klang“ veröffentlicht wird, trägt den Titel „Inshallah“, was vermuten lässt, dass sich die CD schwerpunktmäßig mit den Themen „Flucht“ und „Religion“ auseinandersetzt. Gefragt warum es diesmal ein arabischer Titel ist, antwortet Degenhardt: „Inshallah bedeutet so viel wie ‚Wenn Gott will‘. In Anbetracht der enormen Verwerfungen weltweit, der vielen Verteilungskriege, der sich unversöhnlich gegenüberstehenden Religionen und Kulturen und schließlich des alles bedrohenden Klimawandels, kann man nur hoffen, dass die Menschheit das irgendwie überstehen wird, wenn sie denn endlich aufwacht… Inshallah!“

„Erkan“ ist die 1. Single vorab, die Coverversion eines Wise-Guys-Titels, der in Degenhardts Version zur Geschichte eines Flugs von Hamburg nach Marokko wird, eines Flugs, der von knisternder Erotik und gleichsam von Todesangst begleitet wird, von einem mitreißenden und mitreisenden Araber, dessen „im Schritt spannende Beule“ beim Erzähler die wildesten Fantasien erzeugt, gleichzeitig aber die Angst, einem Dschihadisten aufzusitzen, der „Allahu akbar!“-rufend dem Irdischen ein Ende setzen wird. Es ist aber auch die Geschichte einer Täuschung, eines Vorurteils, denn das Flugzeug landet wohlbehütet und der vermeintliche Dschihadist entpuppt sich als kluger Beobachter: „Wenn du kein Terrorist bist“ sagt er „würd‘ ich’s mit dir machen!“

1. Single Auskopplung „Erkan“: https://youtu.be/5a0K3FFAPOM

Jan Degenhardt, Sohn des Liedermachers Franz-Josef Degenhardt, hat, seit er um die Jahrtausendwende sein erstes Album veröffentlichte, in der deutschsprachigen Liedermacherszene erhebliches Lob erfahren. So schrieb der „Folker“ in Anspielung auf das Lebenswerk seines Vaters: „Dieser Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit …ist Degenhardt’sche Schule“. Sein Erstlingswerk „Aufbruch“ wurde folgerichtig im Jahre 2000 mit dem 2. Platz des Deutschen Folkförderpreises ausgezeichnet. Es folgten die Alben „Stimmen hinter’m Spiegel“ (2oo4), von dem der Titel „Marathon Berlin“ die Liederbestenliste des SWR /des Deutschsprachige Musik e.V. erklomm, und „Schamlos“ (2011), das im August 2011 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt.

Tatsächlich versammelt Degenhardt auch auf seiner 4. CD exzellente Musiker aus dem lateinamerikanischen Raum, wie den kubanischen Perkussionisten Pedro Maceo oder den deutsch-kolumbianischen Pianisten Christian Renz Paulsen. So verschmelzen in den Arrangements afroamerikanische Rhythmen mit Rock-, Pop-, und Jazzelementen. Kubanische Tänze wie der „Son“ oder die „Rumba“ und kolumbianische „Cumbia“-Rhythmen vermengen sich mit arabischen Klängen und bilden ein interessantes, weltmusikalisches Crossover.

Inhaltlich kommt das Album sehr viel politischer daher, als es die letzten drei Alben getan haben. Der Titel „Was war mit ihr?“– der Lebenslauf einer Hauptstadtabgeordneten, die im Zuge des „langen Marsches durch die Institutionen“ augenscheinlich über Bord geworfen hat, was beim Erklimmen der Karriereleiter hinderlich gewesen ist – ist angesichts der „Bombenstimmung“ in der Regierungskoalition zweifellos eine Art Abrechnung mit einer sich vor langer Zeit einmal pazifistischen gerierenden Partei. “Sms an den Ministerpräsidenten“ erzählt von einem „Big Deal“ zwischen Politik und Wirtschaft, der anlässlich eines im Taxi zurückgelassenen Blackberrys auffliegt und dennoch ohne Konsequenzen bleibt. „The Great Reset“ schließlich ist den Corona-Jahren gewidmet und stellt diese in einen größeren Zusammenhang, in etwas, das sich am Horizont abzeichnet und das nichts Gutes erwarten lässt.

Erneut ein kurzweiliges, intelligentes und unterhaltsames Album und ein Kontrapunkt zu all den nichts sehenden, nichts hörenden und nichts sagenden Affen, die ihren letzten Tango auf dem Vulkan des untergehenden Hedonismus tanzen.

Homepage Jan Degenhardt: http://j-degenhardt.de/

 

 


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Chris Strieder ist Baujahr 1970... Seit 1983 totaler Musikfreak und Kenner in den Bereichen Hardrock / Heavy Metal / Bluesrock und Progrock. Gut vernetzt in Musikerkreisen, da er auch selber als Gitarrist unterwegs ist (z.B in der regional sehr bekannten Coverrockband „Sevencent“)... Ist ständig am Puls der Zeit und verfolgt die internationale Rockszene und Strömungen in der Musikwelt in jeder freien Minute....