E-tropolis Festival – 24.09.2022 -Turbinenhalle Oberhausen

Zum 11ten Mal fand am 24.09.2022 das E-tropolis Festival in der Turbinenhalle Oberhausen statt. Mit dabei in diesem Jahr: SYNTHATTACK, VANGUARD, MILDREDA, GRENDEL, CENTHRON, LEÆTHER STRIP, THE JOKE JAY, FADERHEAD, WINTERKÄLTE, SOLAR FAKE, AGENT SIDE GRINDER, COMBICHRIST. (OLDSCHOOL SET) , AESTHETIC PERFECTION, PROJECT PITCHFORK

Um 13:00 Uhr öffneten die Tore der Turbinenhalle und der erste Eindruck war, dass die Warteschlange um diese Uhrzeit vor der Tür nicht so groß ausfiel, wie aus den Vorjahren gewohnt. Obwohl das E-tropolis auch dieses Jahr wieder mit einem fetten Line-Up aufwartete, war die Turbinenhalle nicht ausverkauft. Ich will ja nicht immer alles auf Corona schieben, aber bei einem der Art großem Indoor-Event haben halt viele noch Angst sich anzustecken und bleiben lieber zu Hause. Wie jedes Jahr, waren wieder beide Hallen in Oberhausen geöffnet und wurden im Wechsel bespielt. Seit es nach dem Umbau der Turbinenhalle auch im Flurbereich nicht mehr so kalt ist, hat sich hier ein schöner Platz etabliert um Freunde und Bekannte zu treffen. Wer lieber sitzen möchte oder wen der Hunger plagt, für den gab es ebenfalls wie immer in der dritten Halle Essensstände mit einer vernünftigen Auswahl an Speisen und akzeptablen Preisen. Natürlich dürfen auch hier nicht die verschiedenen Merchstände unerwähnt bleiben, die neben dem Hauptmerchstand des E-tropolis im Flurbereich, einiges zum stöbern und kaufen anboten. Den Anfang machte um 14:00Uhr SYNTHATTACK in Halle 1. Das erst 2015 gegründete dark-elektro-Projekt aus Hannover, hatte dann doch schon eine recht große Fanggemeinde am Stab und die Halle füllte sich erstaunlich schnell. Mit der gewohnten gut tanzbaren Mischung aus Dark-Elektro, Industrial und EBM fiel es Martin und Britta Schindler nicht schwer, die ankommenden Besucher in Stimmung zu versetzen. Und für den, der noch nicht wusste, wie er zu tanzen hat, hatte das Duo noch zwei Vortänzerinnen mit im Gepäck. Auch für die 2te Band konnte ich in Halle 1 bleiben. Leider musste das dortmunder Trio RROYCE seinen Auftritt kurzfristig absagen, da Sänger Casi aus gesundheitlichen Gründen nicht auftreten konnte. Als Ersatz gab es das schwedische alternative – electronic – Duo VANGUARD, bestehend aus Jonas Olofsson, Patrik Hansson. Mit im Gepäck hatten die beiden ihr neues Album „Spectrum“ Mit Songs wie „open Sky“ oder „move out“ konnten die beiden Skandinavier mich voll überzeugen. Ich freue mich schon auf ihr nächste Konzert in meiner Nähe. Um 15:40 Uhr wurden dann die Halle gewechselt und weiter ging es in Halle 2 nun etwas düsterer, mit der belgischen Band MILDREDA. Das Projekt von Jan Dewulf, welches seine Anfänge zwar schon in den 90ern hatte, nach einer Pause aber erst wieder 2009 zum Leben erweckt wurde, konnte mit dunklen Electro-Sound voll überzeugen. Kein Wunder, denn abgesehen davon, dass Mildreda nach ihrer Wiederauferstehung schon als Support für Skinny Puppy unterwegs waren, ist er selbst durch seine weiteren Bands wie ABSOLUTE BODY CONTROL, THE KLINIK, SONAR und DIVE schon ein fester Bestandteil der Musikgeschichte. Mit GRENDEL war der nächste Act in Halle 1 ebenfalls ein ganz alter Bekannter gewesen, auch wenn ich ihn auf der Bühne im ersten Moment nicht erkannt hätte. Ganz schön lange her, dass ich JD Tucker das letzte Mal auf der Bühne gesehen hatte, auch das Model Andrew Kuro am Keyboard war neu für mich. Doch ich muss sagen, ich war echt angenehm überrascht, denn wie schon bei ihrem letzten Album „Ascending The Abyss“ fand ich, ist die Musik in den letzten Jahren ein wenig elektronischer geworden und nicht nur ich, hab mich über ein sehr gutes Set an diesem Tag gefreut. Wenn man sich umsah, gab es nur wenige Zuschauer die stillstanden und nicht mittanzten. Weiter ging es dann, mit der deutsche Electro- und EBM-Band CENTHRON. Dunkel war hier nicht nur die Musik, recht dunkel war es auch auf der Bühne. Mit dem gewöhnt düsterem Bühnenbild, einer passenden Show und altbekannte Songs wie „Dreckstück“ oder „666“ brachten Elmar Schmidt und Jörg Herrmann die gut gefüllte Halle 2 zum feiern. Leider bekam ich nicht ganz so viel von dem Auftritt mit, denn schon ging es wieder ab in Richtung Halle 1, dort machte sich nämlich schon Claus Larsen, auch bekannt unter LEÆTHER STRIP für seinen Auftritt fertig. Der sympatische Däne brauchte nicht lange, um die Halle in Bewegung zu versetzen. Bei gutem EBM, gepaart mit passenden Elektrostücken, bildeten sich dann auch schon die ersten Moshpits im Publikum. Als nächstes sollten dann eigentlich THE JOKE JAY auf der Bühne in Halle 2 stehen. Leider verschob sich dieser Auftritt durch technische Probleme so weit nach hinten, dass ich gezwungen war, noch vor Beginn der Show mich wieder in Halle 1 zu begeben. Wie mir jedoch berichtet wurde, war der Gig sehr kurz und wohl auch durchgehend mit Problemen behaftet. Schade für Joke Jay (And One), Hilton Theissen (Zoodrake) und Olaf Wollschläger (Vorsprung durch Technik), da dies eine gute Chance gewesen wäre ihr Debütalbum „Awaken“ vorzustellen. Pünktlich zu FADERHEAD war ich aber zurück in Halle 1. Mit Songs wie „Generation Black“ oder „No Gods, No Flags, No Bullshit“ heizte der hamburger Sänger Sami Mark Yahya recht schnell die Halle auf. Hier kam ein guter Beat aus den Boxen, bei dem es fast unmöglich war still zu stehen. Während die Industial- und Electrofans in der großen Halle weiter abfeierten, machte sich in Halle 2 eine Band mit ganz anderem Sound fertig. WINTERKÄLTE ist ein deutsches Rhythm-’n‘-Noise-Musikprojekt. Mit einer Menge krassen Krach ging es also hier nun für alle Liebhaber dieses Genre weiter. Ich persönlich kann zwar nicht so viel damit anfangen, aber die Fangemeinde in der Halle feierte richtig ab. Allerdings hatten wohl auch Winterkälte Probleme mit der Technik und konnten deshalb wohl nicht ihr gesamtes Set abliefern. Die Technik schien an diesem Tag allgemein nicht so der Freund der Musiker zu sein. Immer wieder sah man Daumen auf der Bühne in Richtung FOH rauf oder runter gehen. Ab und an, waren da ein oder zwei Töne zu hören, die nicht ganz so sauber waren. Sagen wir mal, es hat schon viel besserer E-tropolis-Festivals gegeben. In der großen Halle standen nun als nächstes Sven Friedrich, André Feller und Jens Halbauer auf der Bühne. Auch SOLAR FAKE ist ein alter Bekannter auf dem E-tropolis und das Synthpop-Projekt hatte wie gewöhnt eine große Fangemeinschaft in Oberhausen. Textsicher wurde hier im Publikum mitgesungen, geklatscht und natürlich die gute Stunde durchgetanzt. SOLAR FAKE ist halt immer ein Garant für gute Qualität und eine damit verbunden fette Partie. Und zum vorletzten Mal hieß es nun Halle Wechseln. AGEND SIDE GRINDER standen auf dem Programm. Das schwedische Trio, welches 2005 gegründet wurde hatte schon einige musikalische Erfolge aufzuweisen, als Sänger Kristoffer Grip Anfang 2018 seinen Ausstieg verkündete. Umso erfreulicher war es zu hören, wie gut der „neue“ Sänger Emanuel Åström mit Peter Fristedt und Johan Lange harmoniert. Nun ging es auf das Ende des Tage zu, nur noch drei Bands standen auf dem Programm und in Halle 1 machte sich nun einer der Headliner dieses Tages fertig. Ich denke ich kann getrost behaupten, dass COMBICHRIST, die an diesem Abend übrigens ein Oldschool Set spielten, ebenfalls eine Headlinerrolle in Halle 1 bekleideten. Ein Old School Electro Set sollte es also an diesem Abend in Oberhausen geben und Andy LaPlegua sah man an, dass er voll Bock hatte. Eigentlich hat Andy immer Bock und dem entsprechend ist auch seine Leistung. Egal ob Metal oder Electro, COMBICHRIST liefern immer fett ab, also wundert es auch niemanden, dass in den nächsten 50 Minuten die Turbinenhalle voll aufgeheizt wurde. Für alle die nicht ganz so viel Beat auf den Ohren und es lieber etwas seichter wollten, machte sich zum Abschluss des Abends in Halle 2 AESTHETIC PERFECTION fertig. Das Daniel Graves gerade kostümlich in Urlaubsstimmung ist, bewies er ja schon auf dem Amphi, war das Wetter dort aber noch gut, so kam er an diesem Abend mit einem schwarzen Regenhut auf die Bühne, welchen er leider auch die meiste Zeit tief ins Gesicht gezogen hatte. Wieder mit im Gepäck hatte Daniel an diesem Abend auch seine beiden maskierten musikalischen Begleiter, die ihn schon seit einiger Zeit bei seinen Gigs in Europa begleiteten. Allerdings wurde an diesem Abend das Geheimnis um die beiden Musiker gelüftete. Es handelte sich hierbei um Paul Winter und Mike Schopf. AESTHETIC PERFECTION gehören zu den Bands, die immer gute Laune aufkommen lassen, Daniel ist halt eine Rampensau und weiß genau wie er sich in Szene setzen muss. Mit der ebenfalls gewohnten musikalischen Perfektion und Songs bei denen keiner im Publikum stillstehen kann, gab es in Halle 2 einen mehr als würdigen Abschluss für diesen Tag. Noch nicht ganz fertig waren wir allerdings in Halle 1, Hier stand noch ein weiterer großer Name auf dem Programm. Den Abschluss in der großen Halle machten an diesem Tag PROJECT PITCHFORK. Seit Beginn der 90er ist die hamburger Band nicht mehr aus den elektronischen Dark-Wave wegzudenken. Peter Spilles ließ uns auch an diesem Abend wieder hören, warum er seit mehr als 30 Jahren mit zu den großen dieser Szene gehört. Direkt mit dem zweiten Song „Alpha Omega“ hatte er das Publikum eingefangen. Bei Songs wie „Rain“ oder natürlich „Timekiller“ fiel dann auch das Mitsingen nicht allzu schwer und egal wie erschöpft der ein oder andere auch war, es wurde bis zum Ende mitgetanzt. Wer dann immer noch nicht genug hatte, der konnte bis in den frühen morgen auf der anschließenden Aftershow Partie weiterfeiern. Ich muss sagen, so schön dieser Tag auch gewesen ist, war ich doch durch und froh nach Hause zu kommen.

Textbeitrag: Tatjana KrupkaFotografie: Tatjana Krupka

Fotografie: Tatjana Krupka


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Chris Strieder ist Baujahr 1970... Seit 1983 totaler Musikfreak und Kenner in den Bereichen Hardrock / Heavy Metal / Bluesrock und Progrock. Gut vernetzt in Musikerkreisen, da er auch selber als Gitarrist unterwegs ist (z.B in der regional sehr bekannten Coverrockband „Sevencent“)... Ist ständig am Puls der Zeit und verfolgt die internationale Rockszene und Strömungen in der Musikwelt in jeder freien Minute....