XVII Amphi Festival 2023 – Tanzbrunnen Köln 30.07.23 / Tag 2

Schon bereits um kurz nach 10:00 Uhr, waren für diese Uhrzeit erstaunlich viele Besucher auf dem Gelände. Es hat Jahre gegeben, da standen dort zu diesem Zeitpunkt vor der Hauptbühne gerade mal 5 Leute. Mag es an dem Opener an diesem Tag gelegen haben? Um 11:00 Uhr eröffneten die münchener Combo SCHöNGEIST, den musikalischen Sonntag. Auch wenn vielleicht noch nicht alle zu dieser Uhrzeit voll fit waren, so kam in den folgenden 40 Minuten doch schon einiges an Stimmung auf. Für die folgende Band war es nicht allzu schwer, das Publikum, welches sich in der letzten Stunde extremst vermehrt hatte, zu begeistern. Wiegand als Band, ist zwar recht neu auf dem Markt, aber die Besetzung des Synthpop Duos kennt wohl jeder in dieser Szene. An Helge Wiegand, den wir schon von Bands wie DIORAMA and T.O.Y. kennen und auch an Jens Domgörgen, führt kein Weg vorbei. Keine Ahnung, wie viele Events bei denen ich gewesen bin, Jens in den letzten Jahren schon moderiert hat. Die beiden hatten also schon einmal vorab einen ordentlichen Bonus, bevor der erste Ton erklang, war das Publikum eifrig im Takt am Klatschen. Mit Songs wie „Alive“ oder „Then came you“ bewiesen sie aber recht schnell, dass sie diesen Applaus auch durchaus verdienten. Um 13:45 Uhr ging es dann mit modernen Mittelalterklängen und QNTAL weiter. Mein erster Gedanke als Frontfrau Syrah auf die Bühne kam war, was für eine schöne Frau. Ob in Deutsch, Keltisch oder Latein, auch gesanglich konnte mich der Auftritt überzeugen. Ab 14:50 Uhr gehörte die Bühne dann SOLITARY EXPERIMENTS. Wer Electro mag, der kommt an dieser Band nicht vorbei. Das die fünf Vollprofis sind, zeigten sie auch am Sonntag wieder, schon Sekunden nach der Eröffnung mit „Brace Yourself“ war der Tanzbrunnen infiziert und sang, klatschte und tanzte was das Zeug hielt. War es letzteres Jahr noch Daniel Graves, der seine Vorliebe zu Hawaii-Hemden offen zeigte, so zeigte dieses Jahr auch Dennis Schober, dass es nicht nur Schwarz und Rot in seinem Kleiderschrank gibt. Ganz dem Motto „like Ice in the Sunshine“, wechselte er im Laufe seines Auftritts, die rote Robe in ein buntes Eisverkäuferhemd. (wir wollen hier mal keine Markennamen nennen). Seit bekannt gegeben wurde, dass Daniel Schulz der neue Sänger von Oomph wird, ist der Frontmann der nächsten Band zur Zeit in aller Munde. Dieses Jahr gab es aber erst einmal ab 16:10 Uhr UNZUCHT auf der Hauptbühne zu sehen. Fast eine Stunde rockten Unzucht die Kölner Bühne und wärmten schon mal auf ordentlich für ihren Nachfolger auf. Denn ab 17:35 Uhr stand dann keiner mehr vor der Hauptbühne still. Sechzig Minuten hieß es nun „Get your Body Beat“. Ich muss nicht erwähnen, was vor der Bühne los war. Auch ohne die Aufforderung von Andy LaPlegua ans Publikum „i wanna hear you“ , wurde im Publikum gejubelt und geklatscht. Ich kenne nur ganz wenig Musiker, denen man auf der Bühne so den Spaß an der Sache ansieht. Mit einem fetten, verschmitzten Lächeln hüpft Andy das ganze Set über die Bühne und steckt mit seiner guten Laune auch den letzten im Publikum an. Eine musikalisch einwandfreie Leistung ist hier natürlich selbstredend. An diesem Abend wurde an der Hauptbühne wirklich alles abverlangt, hier war nichts mit Erholung und zur Ruhe kommen. Um 19:05 Uhr standen LORD OF THE LOST auf dem Programm, es hieß also weiter rocken. Woran viele schwarze Künstler gescheitert sind, dass haben LORD OF THE LOST geschafft. Egal ob sie beim ESC auftreten, bei ZDF Fernsehgarten oder in welchen kommerziellen Shows auch immer. Den sympatischen Jungs aus dem Norden wird nicht nur verziehen, sondern sie werden für alles gefeiert. Zu Recht haben sie in den letzten Jahren einen fantastischen Karriereschub hinter sich gebracht und sind dabei doch so bodenständig geblieben. Auch an diesem Abend zeigten die Hamburger wieder einmal, dass sie nicht nur verdammt gute Musik machen, sondern auch was von Humor verstehen. Als Keyboarder Gared Dirge in einem neon-grünem Mankini und einem fetten Oberlippenbart erscheint, liegt ihm der Tanzbrunnen zu Füßen. Nicht nur, dass er dieses Teil verdammt gut tragen kann, dieser Typ ist einfach zum verlieben bescheuert. Eine Stunde geht der Auftritt, eine Stunde, in der LORD OF THE LOST mit alten und neuen Hits mal wieder zeigten, was sie musikalisch drauf haben. Und das Publikum dankte ihnen immer wieder mit einem fetten Applaus. Etwas zu Ruhe kommen, konnte man danach wenigstens körperlich. Songs wie „ Electricity“, „If you Leave“ oder gar „Maid of Orleans“, luden dann doch schon eher zum träumen ein. Bei diesem Titeln, weiß jetzt sicher schon jeder, von wem ich spreche. Ab 20:40 Uhr gehörte die Hauptbühne OMD die mit einer hervorragenden Setlist dieses tolle Festival auf der Hauptbühne beendetet.

Natürlich waren wir auch am Sonntag nicht nur auf der Hauptbühne, sondern auch auf der Theater Stage für euch unterwegs:

Hier fing es wie gewöhnt etwas später an, die erste Band und damit BLITZ UNION eröffnete um 12:55 Uhr. Eins ist sicher, die tschechische EDM-Rockband, hat an diesem Sonntag Mittag mit ihrem Set, nicht nur mich voll abgeholt. Energiegeladen, rockten die Vier das Theater. Eine wirklich super Liveband, die im Timetable der nächsten Jahren, sicher um Einiges nach oben rutschen wird. Etwas ruhiger ging es dann mit dem kanadischem Post-Punk Duo TRAITRS weiter. Obwohl erst 2015 gegründet, schaffen die beiden es, auch durch die phantastische Stimme von Shawn Tucker, einen Sound zu erzeugen, der einen sofort zurück in Anfänge der 80er Jahre versetzt. Um 15:20 Uhr ging es dann etwas poppiger, mit einer weiteren tollen Stimme in der Halle weiter. Auch wenn Text und Musik von SCARLET DORN, die übrigens den Namen ihrer Frontfrau tragen, stellenweise unverkennbar, aus der Lord of the Lost Feder kommen, so überzeugt SCARLET DORN durch einen eigenen Sound und verzauberte 50 Minuten mit melodischem Rock. Mit belgische Post-Punk und WHISPERING SONS ging es um 16:40 Uhr nicht mehr ganz so poppig weiter. Wie schon bei TRAITRS zeigten auch WHISPERING SONS, dass es auch heute noch würdige Nachfolger von Bauhaus und Co. in der Post-Punk Szene gibt. Was nun folgte, was sowohl für die Ohren, als auch für die Augen „Musik“ der ganz anderen Art. Ab 18:00Uhr gab es „Kammercore“ im Frack und Zylinder. Die Sprache ist natürlich von COPPELIUS. Die mit Klarinette, Kontrabass, Cello und natürlich Schlagzeug eine einzigartig Rockvorstellung gaben. Eine tolle Inszenierung, gut ausgewählte Musikstücke und die natürlich Stimmliche Leistung von Max Coppella, sorgen immer wieder für einen tollen Auftritt. Um 19:20 Uhr wurde es dann richtig dunkel in der Halle. Die Auftritte des schwedische Synthiepop- Duo KITE sind nicht nur wegen ihrer musikalischen Leistung, sondern auch wegen ihrer Lichtinstallationen bekannt. Es ist die perfekte Verbindung zwischen Licht, Synthesizer und der durchdringenden Stimme von Nicklas Stenemo die diesen Auftritt so besonders machte. Für mich war das dann auch das Emnde in der halle. Die ACTORS, den eigentlichen Headliner hier, konnte ich aus organisatorischen Gründen leider nicht sehen. Viel zu voll war es in der Halle und so entschied ich mich dann doch vor der Hauptbühne bei OMD zu bleiben.

Somit ist nun auch das Amphi 2023 vorbei, aber wie heißt es so schön, nach dem Amphi ist vor dem Amphi.

Die ersten Bands für 2024 stehen schon fest mit dabei werden sein:

AND ONE * BLUTENGEL * SOLAR FAKE * KIRLIAN CAMERA * NEUROTICFISH * HELDMASCHINE * OST+FRONT * AGENT SIDE GRINDER * THE BEAUTY OF GEMINA * MINUIT MACHINE * GIRLS UNDER GLASS * MERCIFUL NUNS * HENRIC DE LA COUR * T.O.Y. * DARK * MANNTRA * SOULBOUND * BLOODY DEAD AND SEXY * AUGER * BLACKBOOK

Bei CALL THE SHIP TO PORT am 26.07.2024 auf der MS RheinEnergie sind bereits COMBICHRIST und [X]-RX bestätigt. Eine Band kommt noch hinzu!

Denkt bitte auch an die Besucherumfrage, wer Verbesserungsvorschläge oder Bandwünsche hat der sollte unbedingt

https://www.amphi-festival.de/2023/umfrage.html besuchen.

Textbeitrag: Tatjana KrupkaFotografie: Tatjana Krupka

Fotografie: Tatjana Krupka


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Dort wo es möglich ist, fragen wir in der Regel die einzelnen Personen und wie man den meisten Fotomotiven entnehmen kann, entstehen die Fotos in diesen Fällen auch immer mit Wissen und Einverständnis der jeweiligen Person(en) auf den Motiven.

Nur dort wo ganze Besuchergruppen, Zuschauergruppen eines Events mit der Intention aufgenommen werden, einen allgemeinen Eindruck der Stimmung eines Events wiederzugeben, kann natürlich nicht von jeder einzelnen Person ein OK eingeholt werden. Hierbei stehen dann aber nicht die einzelnen Personen im Vordergrund sondern sind nur zufälliges „Beiwerk“.

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Chris Strieder ist Baujahr 1970... Seit 1983 totaler Musikfreak und Kenner in den Bereichen Hardrock / Heavy Metal / Bluesrock und Progrock. Gut vernetzt in Musikerkreisen, da er auch selber als Gitarrist unterwegs ist (z.B in der regional sehr bekannten Coverrockband „Sevencent“)... Ist ständig am Puls der Zeit und verfolgt die internationale Rockszene und Strömungen in der Musikwelt in jeder freien Minute....